Oberharz
Leben nach der Kohle
Geradezu ein Sakrileg zur endlich wiedererlangten Einheit Deutschlands wäre bei der Behandlung des Harzer Bergbaus das Ausklammern des Gebietes, das für den deutschen wie auch für den internationalen Bergbau in so vielfacher Weise Pionierleistungen erbracht hat. Eine über 1000 Jahre alte ununterbrochene Bergbautradition ging am Rammelsberg 1988 zu Ende. Nachvollziehbar ist diese Entwicklung im Weltkulrurerbe Rammelsberg – Besucherbergwerk mit Bergbaumuseum unter und über Tage. Hier kann Vergangenheit „hautnah“ nacherlebt werden. Auch diese Sehenswürdigkeit gehört zur Europäischen Route der Industriekultur (ERIH).
Das bereits 1892 gegründete Oberharzer Bergwerksmuseum Clausthal-Zellerfeld verfügt über die älteste und umfangreichste Sammlung an „Bergbaualtertümern“ im Harz. Das Weltkulturerbe Oberharzer Wasserregal als System von Teichen, Graben und Wasserläufen diente einerseits der Entwässerung der Schächte und gleichzeitig dem Antrieb der Wasserräder. „Wasser durch Wasser heben“ war hier der Grundsatz.
Die Silbergrube Samson in St. Andreasberg wurde von 1521 bis 1910 betrieben und zeigt heute das Bergwerksmuseum Grube Samson und die Silbergrube Catharina Neufang. In der Grube ist u.a. die letzte original erhaltene und voll funktionsfähige Fahrkunst der Welt zu sehen. Um 1525 begann der Abbau silberhaltiger Erze im jetzigen Besucherbergwerk 19-Lachter-Stollen in Wildemann. Zur Beherrschung der Wasserzuflüsse wurde u.a. der ca. 8.800 m lange 19-Lachler-Stollen aufgefahren. Es sind heute rund 300 m Stollenlänge begehbar und ein 100 Jahre altes hölzernes Kehrrad sowie die Schützanlage und eine alte Fördermaschine zu besichtigen.
Das Bergwerksmuseum Bad Grund – Schachtanlage Knesebeck zeigt als einziges seiner Art im Westharz die technische Entwicklung einer Schachtanlage des Gangerzbergbaus anhand von Originalsubstanz.
Die Königshütte in Bad Lauterberg ist in ihrer Gesamtheit ein technisches Denkmal von nationalem Rang. Einige der Hüttengebäude, in denen das Südharzer Eisenhüttenmuseum Königshütte untergebracht ist, stammen noch aus der 1. Bauperiode 1733 – 1740, der größte Teil jedoch aus der Zeit 1826 – 1840.
Im westlichen Oberharz wurden seit dem Mittelalter silberhaltige Erze gefördert. Aufgrund dieser Erzvorkommen wurden Anfang des 16. Jahrhunderts die „Freien Bergstädte“ gegründet Die sieben freien Bergstädte des Oberharzes waren: Grund, Sankt Andreasberg, Zellerfeld, Wildemann, Clausthal, Lautenthal und Altenau. Diese Bergstädte haben mehrere hundert Jahre alte Bergbautraditionen, die mit vielen technischen Zeugen sowohl Landschaft als auch Stadtbild prägen.
Auskunft zum Hüttenwesen, Waldarbeit/Köhlerei und Fuhrwesen gibt die Heimatstube Altenau. Erzschifffahrt im Berg gibt es in der. Silbergrube Lautenthals Glück.
Tipps:
- Die Traditionen des Bergbaus prägten Geschichte und Kultur der ganzen Region. Davon zeugen auch die Freien Bergstädte des Oberharzes: St. Andreasberg, Grund, Clausthal-Zellerfeld, Wildemann, Lautenthal und Altenau
Fotosammlung:
Weltkulturerbe Rammelsberg / Goslar (Besucherbergwerk und Bergbaumuseum)
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Oberharzer Bergwerksmuseum / Clausthal-Zellerfeld
Weltkulturerbe Oberharzer Wasserregal / Clausthal-Zellerfeld
Bergwerksmuseum Grube Samson / St. Andreasberg
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Besucherbergwerk 19-Lachter Stollen / Wildemann
Bergwerksmuseum Bad Grund/Schachtanlage Knesebeckschacht / Bad Grund
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Südharzer Eisenhüttenmuseum Königshütte / Bad Lauterberg
Heimatstube Altenau / Altenau
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Bergbaumuseum Grube Lautenthals Glück und Bergbaulehrpfad am Kranichsberg / Lautenthal
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